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Energetische Sanierung eines 70er-Jahre-Hauses 

FELIX GOLDBACH
11. Januar 2025
PHOTOVOLTAIK
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Ein Haus aus den 70er-Jahren – eine energetische Herausforderung mit enormem Potenzial. Noch vor wenigen Wochen befand sich ein riesiger Öltank mit 30.000 Litern Fassungsvermögen im Keller, doch jetzt wird das Gebäude zukunftsfähig gemacht. Eine moderne Luft-Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und Speicher bilden das Herzstück des neuen Energiekonzepts. Doch warum hat sich der Besitzer für diese Lösung entschieden? Warum wurde das Haus nicht komplett gedämmt? Und wie sinnvoll ist dieses Konzept insgesamt? Genau darum geht es in diesem Projekt.

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Ein modernes Energiekonzept statt Vollsanierung

Das Haus, Baujahr 1970, beeindruckt durch seine Größe und moderne Architektur, ist jedoch eine energetische Vollkatastrophe. Mit 312 Quadratmetern Wohnfläche war eine umfassende Sanierung, inklusive Vollwärmeschutz, finanziell und technisch kaum realisierbar. Stattdessen wurden gezielte Maßnahmen umgesetzt, um die Energiebilanz zu verbessern: 

  • 25 kWp Photovoltaikanlage: Die große PV-Fläche sorgt für maximale Stromerzeugung. 
  • 21 kWh Batteriespeicher: Ermöglicht die Nutzung von Sonnenstrom auch in sonnenarmen Stunden. 
  • Daikin Luft-Wärmepumpe mit 14 kW: Versorgt das Haus effizient mit Wärme, auch bei gemischten Heizsystemen wie Fußbodenheizungen und Heizkörpern. 
  • Teilweise Teilschattenoptimierung: Huawei-Optimierer stellen sicher, dass selbst beschattete Module effizient arbeiten. 

Die Entscheidung gegen eine Komplettdämmung wurde durch bauliche Gegebenheiten beeinflusst, z. B. alte Marmorböden und geringe Aufbauhöhen. Stattdessen wird die Wärmepumpe durch die hohe Vorlauftemperatur (bis zu 65 °C) auch ohne optimale Gebäudedämmung effizient betrieben. 

Warum Huawei als Energiemanagement-System?

Das Herzstück des Projekts ist das Energiemanagement-System (EMS) von Huawei. Dieses bietet maximale Flexibilität, Bedienerfreundlichkeit und eine Vielzahl von Steuerungsmöglichkeiten: 

  • PV-optimierte Steuerung: Automatische Priorisierung von Geräten wie der Wärmepumpe oder Wallbox, um Überschussenergie sinnvoll zu nutzen. 
  • Integration externer Geräte: Shellys und weitere Aktoren können direkt über die Huawei-App gesteuert werden. 
  • Dynamische Stromtarife: Das EMS kann Strom günstig laden, wenn der Preis an der Börse sinkt. 

Die visuelle Darstellung im Huawei-System macht Energieflüsse transparent. Alle Komponenten – von der PV-Anlage über Speicher bis zur Wärmepumpe – werden optimal koordiniert, um Eigenverbrauch und Wirtschaftlichkeit zu maximieren. 

Funktioniert PV im Winter für Wärmepumpen?

Ein verbreitetes Argument gegen Wärmepumpen mit PV-Unterstützung ist, dass im Winter zu wenig Solarstrom erzeugt wird. Tatsächlich gibt es im Dezember und Januar nur wenige Sonnenstunden. In dieser Zeit können Wärmepumpen nur teilweise mit eigenem PV-Strom betrieben werden. Dennoch bietet das Energiemanagement-System einen großen Vorteil: Jede verfügbare Sonnenstunde wird effizient genutzt. Zudem können mit dynamischen Stromtarifen günstige Zeitfenster genutzt werden, um den Wärmespeicher zu füllen und teurere Tarifzeiten zu umgehen. Dadurch bleibt der Betrieb der Wärmepumpe auch im Winter kosteneffizient. 

Batteriespeicher – Effizienz und Flexibilität

Der Batteriespeicher spielt eine zentrale Rolle im Energiekonzept des Hauses. Mit einer Kapazität von 21 kWh kann der Speicher überschüssigen Solarstrom aufnehmen und später nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. Dadurch wird der Eigenverbrauch maximiert und der Bezug von teurem Netzstrom minimiert. Der Speicher ermöglicht es, auch abends oder in der Nacht von der eigenen PV-Anlage zu profitieren und so die Unabhängigkeit vom Stromnetz zu erhöhen. 

Die Wärmepumpe – moderne Heizungstechnik

Die Luft-Wärmepumpe ist das Herzstück der neuen Heiztechnik. Sie funktioniert, indem sie Energie aus der Umgebungsluft aufnimmt und sie mithilfe eines Kältemittels auf ein höheres Temperaturniveau bringt. Dieser Prozess erfolgt in einem geschlossenen Kreislauf, der aus Verdampfen, Verdichten, Verflüssigen und Entspannen besteht. Die so erzeugte Wärme wird dann für die Heizung und Warmwasserbereitung genutzt. Dank ihrer hohen Effizienz und der Möglichkeit, sie mit PV-Strom zu betreiben, ist die Wärmepumpe eine umweltfreundliche und kostensparende Alternative zu fossilen Heizsystemen. 

Da das Einspeisen des Stroms in das öffentliche Netz zunehmend weniger lukrativ ist, solltet Ihr Eure Anlage auf einen hohen Eigenverbrauch auslegen. Dafür kann sich die Anschaffung eines Stromspeichersdie Anlage lohnen. Dies ist zwar eine (nicht unerhebliche) zusätzliche Investition, Ihr könnt Euren Eigenverbrauch mit einem Batteriespeicher aber auf bis zu 60-90 % steigern.

Fossile Brennstoffe – keine Zukunft

Die Endlichkeit von Rohstoffen wie Öl und Gas sowie die stetig steigenden Preise durch CO₂-Bepreisung machen fossile Heizsysteme immer unattraktiver. Während Gas- und Ölheizungen in der Vergangenheit oft Standard waren, sind sie heute keine nachhaltige Lösung mehr. Die hohen Betriebskosten und der große CO₂-Ausstoß belasten nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel. Eine Investition in erneuerbare Energien und moderne Heiztechnologien wie Wärmepumpen ist daher nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern langfristig auch wirtschaftlich. 

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Mit einem Strompreis von 30 Cent pro kWh ergibt sich durch die JAZ ein effektiver Heizkostenpreis von etwa 7,5 Cent pro kWh Wärme. Bei Nutzung von eigenem PV-Strom sinkt dieser Wert auf unter 3 Cent. Damit sind die Betriebskosten deutlich niedriger als bei konventionellen Heizsystemen. 

Fazit

Dieses Projekt zeigt, wie auch ein energetisch problematisches Bestandsgebäude auf ein zukunftsfähiges Energiekonzept umgestellt werden kann. Dank intelligenter Technik und durchdachter Planung wird nicht nur Energie gespart, sondern auch der Wohnkomfort gesteigert. 

Ihr seid auf der Suche nach einem Installationsbetrieb für eine Photovoltaik oder PVT-Anlage oder vielleicht auch Wärmepumpe? Schreibt mir gerne hier  https://money-for-future.com/anfrage-fuer-eine-pv-anlage 

Haben Sie selbst ähnliche Herausforderungen bei Ihrer Immobilie? Teilen Sie Ihre Erfahrungen gerne in den Kommentaren! 

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FELIX GOLDBACH
11. Januar 2025
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