Photovoltaik auf der Nordseite – lohnt sich das? Henriks Praxisbeispiel
Photovoltaik auf der Nordseite – lohnt sich das? Das Praxisbeispiel von Henrik zeigt: ja. Viele Dachflächen bleiben ungenutzt, weil man Nordseiten unterschätzt. Henrik hat zusätzlich zur großen Südanlage sein Norddach belegt und erklärt Kosten, Technik und Nutzen.
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Warum Photovoltaik auf der Nordseite?
Henrik hatte noch freie Dachfläche auf der Nordseite. Sein Wechselrichter war überdimensioniert und konnte zusätzliche Module aufnehmen. Die Modulpreise sind stark gefallen – also lag es nahe, den Platz sinnvoll zu nutzen.
Die Anlage im Überblick
• Nordseite: ca. 8 kWp
• Gesamte PV-Leistung: knapp 25 kWp
• System: Victron Energy mit Inseloption
• Installationsform: überwiegend Eigenleistung mit Elektriker-Abnahme
• Kosten für die Nordanlage (Material): ca. 5.000 €
Komponenten
• Module: Trina Solar
• Unterkonstruktion: Hausdach und Garage
• Weitere Marken im System: Victron, Q Cells, AstroEnergy
Rechnet sich das?
Die Kalkulation ist konservativ: 50 % Ertrag im Vergleich zur Südausrichtung. Bei rund 8 kWp erwartet Henrik mindestens 4.000 kWh pro Jahr. Daraus ergibt sich eine Amortisationszeit von etwa 11–12 Jahren – abhängig vom tatsächlichen Ertrag. Wichtiges Ziel ist aber nicht allein die Amortisation, sondern die bilanziell eigene Energieversorgung.
Ziel: Energieneutralität
Henrik möchte den gesamten Energiebedarf des Hauses über das Jahr selbst decken. Dazu zählen Haushaltsstrom, Wärme und Mobilität. Mit der Nordseite erreicht er die fehlende Bilanz – ohne sie wäre vollständige Deckung nicht möglich.
• Haushaltsstrom
• Heizenergie (aktuell noch Gas, später ggf. Wärmepumpe)
• Mobilität (zwei E‑Autos sind eingeplant)
• Bilanzielle Deckung über das Jahr als Zielgröße
• Dachneigung 22 Grad, dadurch bessere Nord-Erträge
Wie viel bringt Nord wirklich?
Auch an schwachen Tagen liefert die Nordseite Ertrag, vor allem bei flacher Dachneigung. An bewölkten Tagen ist der Unterschied zur Südanlage kleiner als erwartet. Beispielwerte von Henrik zeigen die Bandbreite:
• 28. Januar (guter Wintertag): ca. 24 kWh
• 29. Januar (bewölkt): ca. 8–10 kWh
Materialkosten im Überblick
• Solarmodule (8 kWp): ~650–700 € pro kWp
• Unterkonstruktion: ca. 1.000 €
• Wechselrichter & Technik: ca. 2.000–2.500 €
• Kabel, Überspannungsschutz: ca. 500–1.000 €
• Gesamt Materialkosten: rund 5.000 €
Fazit: Nordseite lohnt sich – unter Bedingungen
• Ungenutzte Dachfläche vorhanden
• Wechselrichter hat freie Kapazitäten
• Ziel: hoher Eigenverbrauch und mehr Autarkie
Selbst mit nur Nordseite kann sich eine PV‑Anlage rechnen – vielleicht nicht in acht, aber in zwölf Jahren. Danach spart sie dauerhaft Geld. Module sind heute günstig und langlebig – vermeintlich ungünstige Flächen werden wirtschaftlich.
Henriks Rat
• Schnellkalkulation: Nordseite liefert oft rund 50 % einer Südanlage.
• Auch nur mit Nordseite: langfristig lohnend – aktuelle Modulpreise helfen.
• Preise beobachten: viele hochwertige Module < 100 € je 400–450 Wp.
Energie vom eigenen Dach – auch nach Norden
Henriks Beispiel zeigt: Perfekte Südausrichtung ist nicht zwingend. Mit günstigen Modulen und guter Systemauslegung trägt die Nordseite spürbar zur Autarkie bei.
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