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Wärmepumpen im Praxistest: Lohnt sich die Investition wirklich? 

FELIX GOLDBACH
25. Januar 2025
NACHHALTIGE HAUSTECHNIK
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Eine Wärmepumpe kombiniert mit einer Photovoltaikanlage, einem Batteriespeicher und einer Wallbox ist eine zukunftssichere Lösung, um Energiekosten zu senken und CO₂-Emissionen zu reduzieren. Doch viele Menschen fragen sich: Rechnet sich das wirklich? In diesem Artikel teilen wir die Erfahrungen von Olaf, der in seinem 240 Quadratmeter großen Haus auf diese Technik umgestellt hat. Wir werfen einen Blick auf die Kosten, den Verbrauch und die langfristigen Vorteile. 

Warum eine Wärmepumpe?

Olafs Umstieg auf eine Wärmepumpe war zunächst durch einen Defekt an seiner alten Gasheizung motiviert. Doch anstatt in eine neue fossile Heizung zu investieren, entschied er sich bewusst für eine nachhaltige Alternative. „Ich wollte einfach kein CO₂ mehr produzieren und unabhängiger von fossilen Brennstoffen sein,“ erklärt Olaf. 

Seine Wahl fiel auf eine Luft-Wärmepumpe mit einer Leistung von 18 kW. Kombiniert wurde sie mit einer Photovoltaikanlage (15,7 kWp) und einem Batteriespeicher (22 kWh), die zusammen ein intelligentes Energiemanagement ermöglichen. 

Die Kosten: 60.000 € für die gesamte Anlage

Die Gesamtkosten für Olafs Projekt beliefen sich auf rund 60.000 €, inklusive der PV-Anlage, des Speichers, der Wärmepumpe und einer Wallbox. Dank einer staatlichen Förderung von 17.500 € konnte er die Investition jedoch deutlich reduzieren. Laut Olaf wäre die Anlage heute, im Jahr 2024, sogar günstiger, da sowohl PV-Module als auch Speicherpreise seitdem gesunken sind. 

Stromverbrauch und Kostenersparnis

Vor der Umstellung lag Olafs Energieverbrauch bei etwa 5200 kWh jährlich, wobei ein Großteil durch ein Elektroauto verursacht wurde. Mit der Wärmepumpe stieg der Stromverbrauch zwar auf 12.500 kWh, doch durch die Kombination mit der PV-Anlage kann Olaf 61 % seines Strombedarfs selbst decken. Im Sommer erreicht er sogar nahezu vollständige Autarkie. 

Heizkosten im Vergleich:

  • Vor der Umstellung: Ca. 4.200 € pro Jahr (Gasheizung) 
  • Nach der Umstellung: Ca. 1.200 € pro Jahr (Stromkosten inkl. Wärmepumpe) 

Das bedeutet eine jährliche Einsparung von etwa 3.000 €. Olaf rechnet mit einer Amortisation der gesamten Anlage innerhalb von 9 bis 11 Jahren. 

Effizienz der Wärmepumpe: Jahresarbeitszahl von 4,2

Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ) beschrieben. Olafs Wärmepumpe erreicht einen beeindruckenden Wert von 4,2, was bedeutet, dass aus 1 kWh Strom 4,2 kWh Wärme erzeugt werden. Dies wurde durch die Kombination mit einem Energiemanagementsystem optimiert, das den Betrieb der Wärmepumpe auf günstige Stromzeiten verlagert. 

Vorteile der Kombination mit PV-Anlage und Batteriespeicher

Die Integration der PV-Anlage und des Speichers spielt eine entscheidende Rolle. Die PV-Anlage liefert rund 16.000 kWh Strom pro Jahr, wovon Olaf einen Großteil direkt oder über den Speicher nutzen kann. Überschüsse fließen ins Netz, während die Wärmepumpe und das Elektroauto von der Eigenproduktion profitieren. 

Olafs Erfahrungen zeigen, dass die dynamischen Stromtarife ebenfalls eine große Rolle spielen: „Im Winter lade ich den Speicher und betreibe die Wärmepumpe mit günstigem Nachtstrom, was die Energiekosten weiter senkt,“ erklärt Olaf. 

Warum sich die Investition lohnt

Olafs Beispiel zeigt, dass die Umstellung auf eine Wärmepumpe mit PV-Anlage nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell sinnvoll ist. Trotz der anfänglichen Investitionskosten bietet das System langfristige Vorteile: 

  1. Signifikante Kostenersparnis: Die jährlichen Energiekosten sanken um fast 3.000 €. 
  2. Hohe Effizienz: Mit einer JAZ von 4,2 arbeitet die Wärmepumpe äußerst effizient. 
  3. Zukunftssicherheit: Olaf ist weitgehend unabhängig von steigenden CO₂-Steuern und Energiepreisen. 
  4. Flexibilität: Das System lässt sich durch weitere Maßnahmen wie eine bessere Dämmung oder den Austausch von Fenstern noch weiter optimieren. 

Fazit: Eine Wärmepumpe ist eine Investition in die Zukunft

Olafs Projekt zeigt, dass eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Speicher nicht nur ein nachhaltiger Schritt ist, sondern sich auch finanziell rechnet. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise und wachsender Umweltauflagen bietet diese Technologie eine zukunftssichere Lösung. 

Haben Sie Fragen oder überlegen Sie selbst, auf eine Wärmepumpe umzusteigen? Teilen Sie Ihre Erfahrungen oder Meinungen in den Kommentaren! 

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FELIX GOLDBACH
25. Januar 2025
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